Fr. Apr 19th, 2024

Vor zwei Jahren besass der gesamte Kryptovermögensmarkt einen Wert von 9 Milliarden USD. Wäre er eine Aktiengesellschaft, hätte sie nahezu den S&P-500-Index geknackt. Weniger als zwei Jahre später ist der Kryptovermögenswertemarkt schon 300 Milliarden USD schwer und besitzt knapp die doppelte Marktkapitalisierung von Kanadas grösstem Kreditgeber RBC.

Die Explosion (und der neuerliche Rückzug) des Wertes in Kryptovermögenswerten wie Bitcoin und Ether hat die Fantasie der Entwickler beflügelt und die Aufmerksamkeit von Medien, Regierungen, Zentralbanken und der investierenden Öffentlichkeit sowie der Regulierungsbehörden auf sich gezogen. Sie hat Enthusiasten euphorisch, Nobelpreisträger skeptisch und altmodische Milliardäre magenkrank gemacht. Charlie Munger von Berkshire Hathaway ging so weit, den Bitcoin als „schädliches Gift“ zu bezeichnen. Vor allem die Altherren aus der Bankenwelt konnten sich mit Bitcoin bis Ahning nicht anfreunden.

Einer Sache kann man sich gewiss sein: Um diesen Markt wird ein Hype veranstaltet, und die Branche muss sich Implementierungsherausforderungen wie der Skalierungstechnologie und regulatorischen Unsicherheiten stellen. Abseits des Hypes und Wahnsinns passiert aber etwas Essenzielles – nämlich die Erschaffung einer vollkommen neuen digitalen Vermögensklasse.

Diese neue Klasse verändert jede Branche unserer Wirtschaft – von Finanzdienstleistungen über die Pharmazie hin zu Medien und Produktion. Bestehende Vermögenswerte wie Aktien und Anleihen werden zu digitalen Vermögenswerten – und neue, unvorhergesehene Vermögenswerte werden sich entwickeln und neue dezentralisierte Geschäftsmodelle ermöglichen, die auf Zusammenarbeit sowie einem intelligenten Code basieren. Die verschiedenen Kryptovermögensarten und die unterschiedlichen Funktionen, denen sie dienen, zu verstehen, ist wichtig für den Erfolg dieser neuen dezentralisierten, digitalen Wirtschaft.

In der aktualisierten Version von Blockchain Revolution teilen wir sie auf mindestens sieben Kategorien auf.

#1 Kryptowährungen

Kryptowährungen wie der Bitcoin – der Grossvater aller Kryptovermögenswerte – sind Instrumente des Tauschs, Wertspeicher und Kontoeinheiten. Der Bitcoin hält heute mehr als 100 Milliarden Dollar und hat täglich Milliarden USD in weltweiten Transaktionen im Umlauf. Die Banken nehmen davon Notiz und teilen sich in unterschiedliche Lager auf. Die einen sagen „schlechter Bitcoin, gute Blockchain“ und die anderen denken sich „Yay! Bitcoin!“. JPMorgan und die Bank of America sprechen offen über die Risiken des Bitcoins für ihre Branche. Und Goldman Sachs sowie Shorcan von der TMX Group geben Gas, um mit diesen Vermögenswerten handeln zu können.

#2 Plattform Token

Plattform Tokens wie Ether aus der Ethereum-Blockchain – dem 40 Milliarden USD schweren Mega-Unicorn und erfolgreichsten Start-up in der Geschichte Kanadas – sind dafür gemacht, dezentralisierte Anwendungen zu unterstützen, die in nahezu jeder Sparte der Wirtschaft auf Makler verzichten. Ethereum hat sich auch zur führenden Plattform für Initial Coin Offerings (ICOs) entwickelt, bei der ein Projekt seinen digitalen Zeh weltweit in unzählige Kapitalpool stecken kann. Bis zum heutigen Tag wurden mehr als 7 Milliarden USD durch ICOs eingespielt – und von ihnen nutzen 70 % den Ethereum-Standard ERC-20. Ethereum und seine Kontrahenten Cosmos, Aion und ICON werden das Rückgrat der nächsten Ära des Internets bilden.

#3 Utility Token

Utility Tokens sind programmierbare Blockchain-Assets, die ihren Nutzen in einer Anwendung wie Golem finden, die die Leistung von Smartphones weltweit in einem dezentralisierten Supercomputer bündeln möchte, den jeder im Tausch gegen Golem-Tokens für Berechnungen nutzen kann. Denken Sie sich mal die Amazon Web Services ohne Amazon.

#4 Security Token

Security Tokens sind native digitale Anleihen, Stammaktionen und andere Sicherheiten, die ohne Finanzmittler Peer-to-Peer gehandelt werden. Warum sollte ein Aktienhandel bei T+3 abgewickelt werden, wenn Käufer und Verkäufer direkt handeln und über eine dezentralisierte Börse bei T+0 eine Transaktion abwickeln können? Die Canadian Securities Exchange hat vor, in diesen Markt einzusteigen. Und andere täten nicht falsch daran, sich dem anzuschliessen. ICOs haben bereits das Risikokapital auf den Kopf gestellt. Und die Bay Street ist als Nächstes dran.

#5 Natural Asset Token

Natural Asset Tokens repräsentieren auf den Peer-to-Peer-Märkten mit Echtzeitabwicklung greifbare Güter wie Gold, Öl oder Kohle. Beispielsweise ist Royal Mint eine Partnerschaft mit der Börse Chicago Mercantile eingegangen, um Royal Mint Gold zu erschaffen – ein digitales Gold Token, hinter dem die Goldbarren aus den Tresorräumen von Royal Mint stehen. Wie beim massenhaften Kohlehandel ist auch der gesamte sonstige Rohstoffmarkt zu haben.

#6 Cryptocollectibles

Cryptocollectibles sind einzigartige, digitale Vermögenswerte. Denken Sie mal an die App CryptoKitties, mit der Nutzer einzigartige, virtuelle Haustiere kaufen, aufpeppeln und sogar züchten können. Im Januar 2018 haben die 235.000 CryptoKitties-Nutzer 52 Millionen USD in Transaktionen umgesetzt. Unternehmen wie Everledger und andere ermöglichen die Nachverfolgung und den Handel dieser seltenen, aber echten Sammlerstücke in der Blockchain.

#7 Krypto-Fiatwährungen

Krypto-Fiatwährungen werden von Zentralbanken ausgestellt und verwaltet. 2017 hat Venezuela unzählige Menschen durch die Einführung von „The Petro“ überrascht, einer Kryptowährung, hinter der die knappen Ölreserven des Landes stehen. Mittlerweile wird bereits 30% des Ölhandels von Bolivien in Petro abgerechnet. Diese Aussage ist allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Sicher ist, dass der Präsident Nicolás Maduro ab Ende August eine neue Nationale Währung einführen will, welche auf dem Petro basiert! Die Federal Reserve Bank und die Bank of Canada sollten Notiz davon nehmen, dass die Krypto-Fiatwährungen bei ordnungsgemässer Implementierung die Märkte effizienter, transparenter und inklusiver gestalten können. Zudem würden sie bei der Zentralbank für eine schnellere Reaktionsfreude im Krisen- und Schockfall sorgen.

Diese Einteilung sei in keinster Weise in Stein gemeisselt. Man kann anders Schubladisieren, beispielswseise in Zahlungs-, Nutzungs- und Anlagetoken. So wie dies die FINMA, die Schweizer Regulierungsbehörde in ihrem Leitfaden macht.

Der akutelle Hype rund um Kryptowährungen wird eine der grössten Vermögensumstrukturierungen und Veränderungen der globalen Wirtschaft in der Geschichte unserer Menschheit beschleunigen. Dies spiegelt einen weiteren Versuch wieder – eine Möglichkeit, um sicherzustellen, dass jeder von den Vorteilen des Wohlstands im digitalen Zeitalter profitieren kann. Um dieses Versprechen wirklich umzusetzen, sollten wir Kryptovermögenswerte nicht nur als „digitales Gold“, sondern als das digitale Ganze betrachten.

Quelle

>> Cryptocurrency is just one of seven types of cryptoassets you should know

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