Do. Apr 25th, 2024

Kürzlich war es im November außerhalb von Durham in North Carolina -1 °C kalt, aber Rahdi Fakhourys 150 Quadratmeter großes Haus war derart gut beheizt, dass er ein Fenster leicht geöffnet ließ. Die Heizung, die er nutzt? Zwei Bitcoin- und zwei Ethereum-Mining-Maschinen.

Der 38-jährige Fakhoury gehört zu einer Gruppe von Personen, die der Ansicht sind, Bitcoins zu Hause digital zu fördern, kann profitabel sein und ihnen zusätzlich das Heizen ersparen. Als der Bitcoin-Preis am letzten Mittwoch die 11.000-USD-Marke knackte, wachte er in einem warmen Zimmer auf und fand heraus, dass seine Maschinen 60 USD bzw. 0,0026 Bitcoins gefördert hatten, was ihm gerade einmal 6 USD Strom pro Tag kostet, wenn man den Berechnungen auf whattomine Glauben schenkt. (Wir haben seine Aussagen überprüft.)

Die Menge an Bitcoins ist – wie auch beim Gold – begrenzt. Von einer geplanten Förderkapazität von 21 Millionen Bitcoins wurden 16,7 Millionen bis letzten November 2017 digital gefördert.

Profite und Heizung durch das Home Mining

Bei diesem digitalen Goldrausch müssen die digitalen Bitcoin-Schürfer nicht länger nach Kalifornien reisen oder mit Schaufeln in der Erde graben. Leute wie Fakhoury stellen sich einfach ASIC-Mining Machines in der Größe eines Druckers in ihre Garage oder den Keller und schließen sie an den Strom an. Codes, die in der Maschine abgearbeitet werden, erzeugen neue Bitcoins, indem sie komplexe mathematische Berechnungen anstellen, die außerdem ordentlich Wärme erzeugen. (Als würde ihr Laptop gelegentlich überheizen).

Der weltgrößte Hersteller der Bitcoin Mining-Ausstattung ist Bitmain mit Sitz in China. Fakhoury hat inzwischen zwei Bitmain S9 Bitcoin-Mining-Geräte in einem 1,5 Meter hohen Gehäuse in seinem Keller stehen und plant, einen weiteren dazuzustellen, wenn es noch kälter wird. Jedes Gerät verbraucht 1400 Watt pro Stunde, was ungefähr einem herkömmlichen Heizlüfter entspricht. Die durchschnittlichen Stromkosten in seiner Stadt liegen bei 0,06 kW/h, im letzten Monat lag seine Stromrechnung bei 450 USD. 250 USD mehr als für die Nutzung eines Heizofens, aber seiner Aussage nach rechtet sich diese Ausgabe durch seinen Gewinn beim Mining. (Bitcoin-Miner werden täglich mit ein paar Bitcoins belohnt, wenn sie einen „Transaktionsblock“ digital „abbauen“.)

Als er 2015 erstmalig mit dem Mining bekannt, gab er 1200 USD für die Geräte aus. Er sagt, das sei für ihn noch nicht rentabel gewesen, da der Bitcoin-Preis zu dem Zeitpunkt bei nur rund 300 CHF lag. Mit dem Preisanstieg stiegen auch seine Gewinne. Neben den Bitcoins scheffelt er inzwischen über Grafikkarten auch Ether, das Token des Ethereum-Netzwerks, das über eine eigene Blockchain verfügt. Ether ist eine weitere der attraktiven Kryptowährungen, die in diesem Jahr um mehr als 5000 % zugelegt hat.

Home Mining ist nichts für jedermann

Neben kostenloser Heizung und möglichem Gewinn ist das Mining vom Bitcoins im heimischen Wohnzimmer aber nichts für jedermann.

Zum einen ist es ein Prozess, der recht schwierig einzurichten ist. Der Geräuschpegel ist auch ein großes Problem – die surrenden Maschinen nerven Fakhourys Frau, obwohl der ursprüngliche Bauarbeiter einen Filter in das Gehäuse eingebaut hat, der die Maschinen fixiert. (Schauen Sie sich einfach das Video oben an. Sie sind extrem laut.) An Sommertagen würde es zu viel kosten, sie zu kühlen, also nutzt er sie nicht weiter, wenn die Temperaturen über 30 °C steigen.

Und auch der Kauf eines Geräts, das immerhin mehr als 1000 USD kostet, ist so eine Sache. Der führende Händler Bitmain nimmt nur das Bitcoin-Derivat Bitcoin Cash (BCH) als Zahlungsmittel entgegen. Aufgrund der neuerlich hohen Nachfrage dauert es Monate, bis man sein Gerät dann auch erhält. Wenn Sie es schneller haben möchten, können Sie die Ausstattung auch auf eBay kaufen, wo sie für Tausende US-Dollar gehandelt wird.

Wer nicht zu Hause das Mining betreiben will, kann sich für Remote Mining entscheiden. Man zahlt dann eine Gebühr an ein Hosting-Unternehmen, von der die Wartungs- und Stromkosten beglichen werden. Außerdem steht Cloud Mining zur Wahl. Man kauf seine eigene Fraktion an Hardware-Mining-Leistung, wobei die Hardware einem Cloud Mining Service-Provider gehört. Genesis Mining betreibt beispielsweise große Mining-Farmen in Island und verkauft seine Mining-Leistung im Rahmen von Vertragsmodellen.

Cloud Mining Anbieter

  • Hashflare | Bekannter Abieter diverster Cloud Mining Services.
  • Genesis Mining | Mining für jedes Budget (Wer diesen Promocode qF0J3G verwendet, erhält 3% Rabatt auf alle Bestellungen, Leider hat Genesis Mining aktuell lediglich Monero Mining im Angebot. Dies soll sich aber bald wieder ändern.

Quelle

>> Aus dem Englischen „Bitcoin miner: ‚I haven’t paid for heat in three years
>> Was lohnt sich zum Minen? -> Mining Calculator

One thought on “Bitcoin-Miner: „Ich habe schon drei Jahre lang keine Heizkosten mehr bezahlt“”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert