Fr. Apr 19th, 2024

Die Finanzindustrie befindet sich seit der Finanzkrise im Wandel. Während die Kapitalmärkte wachsen und der Investmentsektor schrumpft, geraten einst etablierte Banken in Wettbewerbs- und Regulierungsdruck. Kritische Stimmen wähnen sogar das Ende der Bankenwelt in Sicht. Erste Anzeichen einer veränderten Finanzindustrie sind Blockchain-Technologien und FinTech-Start-ups.

UBS Vorstand Sabine Keller-Busse hat darüber eine andere Meinung. Im Interview mit der Neuen Züricher Zeitung vom 04.02.2019 bekräftigt sie ihren Standpunkt, dass trotz der Blockchain-Revolution und Trends wie dem Open Banking, Schweizer Bankhäuser als Vertrauenslieferanten eine feste Größe am Markt bleiben. Die traditionellen Banken müssten aber neue Technologien aktiver nutzen. Zudem besäße die Blockchain vor allem im Import- und Exportgeschäft hohes Potenzial. Aus diesem Grund ist, laut Keller-Busse, die UBS im Projekt we.trade involviert. Die Schweizer entwickeln zurzeit für den internationalen Handel und dessen Finanzierung eine Blockchain-Lösung. So soll entlang globaler Lieferstrecken das Vertrauen gesteigert werden.

Allerdings sei dieses Vertrauen besonders den Kryptowährungen gegenüber in letzter Zeit ins Wanken geraten. Damit trotzdem das Potenzial blockchainbasierter Zahlungsmöglichkeiten nicht ungenutzt bleibt, ist die UBS außerdem an der Entwicklung des Schweizer Utility Settlement Coin (USC) beteiligt. Keller-Busse ist sich sicher, eine von der Schweizer Zentralbank unterstützte Digitalwährung würde die herkömmlichen Banken nicht obsolet machen, sondern biete bessere Lösungen für den Kunden.

Die FinTech-Branche will der UBS-Vorstand jedoch als wichtigen Konkurrenten für herkömmliche Banken erkannt haben. Vor allem im alltäglichen Bankgeschäft herrscht starker Wettbewerbsdruck. Keller-Busse hält den Wettbewerb für förderlich, er treibe Banken dazu an, Weiterentwicklung anzustreben.

Keine Gefahr ginge wohl bei den traditionellen Kernthemen wie Alterssicherung und Hypotheken aus. In diesen Bereichen sind auch künftig Fachberater vonnöten, wenn es thematisch um Vertrauen und Zukunft geht.

 

 

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